Auch dieses Jahr haben sich die Stammcrew und Freunde der Fortuna Anfang Oktober zum
Ausbildungstörn getroffen. Bei herbstlichem Wetter wurde zunächst der Umgang mit Leinen
und Festmachern geübt und das ein oder andere An- und Ablegemanöver gefahren.
Anschließend wurde der Umgang mit Feuerlöschern und das Verhalten im Brandfall geprobt.
Die ausgemusterte Rettungsinsel der Fortuna wurde in der Schlei getestet und eine realistische
Evakuierungsübung wurde simuliert.
Am Montag lernten die neuen Stammcrewmitglieder die Fortuna näher kennen: wo ist in die Lenzpumpe im Laderaum? Wo befinden sich die Feuerlöschschläuche? – Die gesamte Sicherheitsausrüstung der Fortuna wurde genau inspiziert und besprochen.
Am Dienstag war es dann endlich soweit, wir verließen Kappeln. Unter Segeln brachte uns der Wind nach Sønderborg. Am nächsten Tag mussten wir nur das kurze Stück nach Gelting schaffen. So wurde die Zeit genutzt in der Flensburger Förde noch ein paar Manöver zu fahren. Wende, Halse, Boje über Bord Manöver, Ankern unter Segeln – es hatte einiges an Wind und bei dem ganzen Rumgeeiere kamen wir ganz schön ins Schwitzen.
Am 3. Oktober stand die Übung mit den Seenotrettern der DGzRS – das Highlight der Woche – an. Für die Übung sind noch unsere Freunde mit der Jonas aus Kappeln zu uns gestoßen. Die Seenotretter waren mit drei Booten vor Ort: Zwei mit Freiwilligen besetzte Boote und der Rettungskreuzer Fritz Knack aus Olpenitz nahmen an der Übung teil.
Als erstes Szenario wurde eine Patenthalse mit fünf teils Schwerverletzten simuliert, die versorgt werden sollten, mit anschließender Unterstützung der Retter. Dabei ist den Beobachtern der Seenotretter das schnelle und überlegte Handeln durch die Besatzung der Fortuna besonders aufgefallen. Nach dem Mittagessen wurde dann das Suchen einer Person im Wasser geübt. Zuerst jedes Schiff für sich, anschließend dann noch in einer gemeinsamen Aktion mit allen fünf Schiffen. Zum Schluss simulierten wir dann noch eine Kollision zwischen Jonas und Fortuna, woraufhin das Ruder und die Maschine der Fortuna "ausfielen" und wir dann vom Rettungskreuzer in den Hafen geschleppt werden mussten. Die Freizeit wurde mit leckerem Essen versüßt und abends bestand oft noch die Gelegenheit seine theoretischen Kenntnisse weiter auszubauen.
Am Freitag brachen wir früh in Richtung Hamburg auf. Auf der Fahrt wurde nicht nur das Schiff abgeriggt und für den Winter vorbereitet, in verschiedenen Workshops konnten auch weitere seemännische Fähigkeiten vertieft werden. Nachdem wir in Brunsbüttel den Nord-Ostsee-Kanal hinter uns gelassen hatten, mussten noch 6 Stunden auf der Elbe nach Hamburg motort werden. Da wir erst gegen 20 Uhr in Finkenwerder ankamen, hatten wir die Gelegenheit in der Dunkelheit das Navigieren mittels der Navigationsfeuer auf der Elbe zu üben.