Törnbericht Ev. Jugendwerk Heidenheim: Schwaben an Bord der Fortuna

von Mirjam Kenntner

Vom 22. bis 28. August durften wir, das waren 14 Jugendliche und junge Erwachsene zusammen mit 3  Betreuern, eine Woche lang das Abenteuer Segeln erleben. Die Freizeit wurde vom Evangelischen Jugendwerk in Heidenheim angeboten und vorbereitet. Doch die

Teilnehmer*innen kamen aus ganz Baden-Württemberg. Wir als Gruppe kannten uns dadurch kaum und wir konnten die Woche nutzen, um uns besser kennenzulernen und Freundschaften zu schließen.

Nicht nur wir untereinander waren uns fremd, sondern auch die Aufgaben, die uns in der einen Woche an Bord und auf See erwartet haben, waren für die meisten von uns neu.

Für unsere Freizeit ging es einmal quer durch Deutschland, um nachher im Hafen in Kappeln direkt an der Schlei zu landen, in welchem wir zum ersten Mal die „Fortuna“ sahen. Bevor am Montagmorgen abgelegt werden konnte, mussten jedoch erstmal Gepäck und Lebensmittel an Bord gebracht werden, da wir uns die ganze Woche über selbst versorgt haben. Dabei lernten wir auch die Stammcrew kennen, mit welcher wir unterwegs sein würden.

Nach einer ersten Nacht an Bord ging es am Montagmittag los auf die Ostsee. Unsere Route, welche natürlich auch stark vom Wind beeinflusst wurde, führte uns durch die Dänische Südsee und rund um kleine dänische Inseln, wo wir meist im Hafen anlegten. Unsere Hauptaufgaben waren die Segel zu setzen und zu bergen, zudem auch Essen zuzubereiten und klar Schiff zu machen. Dabei wurden wir in verschiedene „Segelgruppen“ eingeteilt und jeder bekam Aufgaben zugeteilt. Durch diese gemeinsame Arbeit konnten wir uns besser kennenlernen und eine starke Gemeinschaft erleben, welche bei schwierigen Aufgaben immer wieder gestärkt wurde. Durch das ständige Beisammensein auf engem Raum schloss man auch schnell Freundschaften, welche über die Freizeit hinaus wahrscheinlich noch weiterhin bestehen bleiben werden. Auch unser christlicher Glaube, der uns doch zum Großteil verbindet, wurde durch Andachten am Morgen und am Abend oder durch gemeinsame Lobpreislieder gestärkt.

Das Segeln stand aber im Vordergrund der Freizeit. Deshalb lernten wir auch sehr viel über verschiedene Regeln beim An- und Ablegen, über das Verhalten auf See oder auch Notfallmaßnahmen kennen. Unser Kapitän Vadim erklärte uns dafür auch verschiedene Dinge über Fahrmanöver und wie man mit welchem Wind segelt.

Nachdem wir verschiedene Erklärungen und Einweisungen bekommen hatten, durften und mussten wir natürlich auch selbst bei den Manövern Hand anlegen. Dafür mussten wir die Segel aus- und einpacken, wofür wir auch in das Klüvernetz steigen mussten, natürlich mit Sicherung.

Wer wollte, durfte auch einmal das Steuer selbst in die Hand nehmen und die „Fortuna“ selbst durch die Dänische Südsee fahren. Während unserer Woche hatten wir doch auch unterschiedlichstes Wetter. Wir konnten Baden gehen, wofür wir vor einer kleinen Insel ankerten. Jeder der wollte, konnte auch vom Klüverbaum springen, welcher 7m über dem Wasser in die Höhe ragt. Doch nicht nur Badewetter hat uns begleitet, sondern auch starke Winde, wobei wir dann nur ein Segel benötigten, um voranzukommen. Dabei gab es dann auch höheren Wellengang und wir mussten zu unserem eigenen Schutz Arbeitssicherheitswesten tragen.

Abends lagen wir dann entweder vor Anker oder legten in einem Hafen an. Dadurch konnten wir dann auch verschiedene Inseln kennenlernen, wie Ærø, Fünen, Drejø oder Strynø.

 

 

Nach den Tagen auf hoher See, an denen wir auch unsere Crew besser kennenlernten und mit ihnen verschiedene Dinge erlebten, wie gemeinsame Spaziergänge auf den Inseln oder gemeinsames Singen unter Deck, waren wir alle doch recht fertig und gleichzeitig traurig, dass wir wieder gehen mussten. Nachdem wir am letzten Abend noch in Schleimünde angelegt hatten, um am nächsten Morgen nach Kappeln zu schippern, begann dann auch schon wieder das große Zusammenpacken und Abschied nehmen vom Schiff und von der Crew.

Nach einigen Startschwierigkeiten mit unseren Bussen und dem Anhänger konnten wir dann aber doch Richtung Heimat losfahren. Nach einer turbulenten Fahrt kamen dann trotzdem alle wohlbehalten und auch glücklich, spätestens am Sonntagmorgen daheim an. Ich denke die Freizeit wird doch allen noch längere Zeit im Gedächtnis bleiben und die eine oder andere Freundschaft bleibt bestehen.